So viel Pflege und Unterstützung, wie nötig und
so viel Selbstbestimmung und gewohntes Umfeld, wie möglich!
Schon vor Ende des 20. Jahrhunderts kam es in vielen Ländern Europas zu einem Wandel in Bezug auf den Umgang mit eingetretener Pflegebedürftigkeit. Nicht mehr die stationäre Versorgung mit
allen Vorteilen einer konzentrierten Organisationsstruktur und den Nachteilen der stetig steigenden Kosten sollte den Hauptteil der Pflegelast tragen, sondern der ambulanten Pflege wurde Vorrang
eingeräumt.
Sie stellt nicht nur die kostengünstigere Variante dar, sondern ist gemessen am Grundsatz:
So viel Pflege und Unterstützung, wie nötig und so viel Selbstbestimmung und gewohntes Umfeld, wie möglich!
die für Betroffene beste Versorgungsform. Schließlich bleibt das gewohnte soziale Umfeld, bleiben die vertrauten, oft mit emotionalen Bindungen versehenen Räumlichkeiten und die gewohnte
Tagesstruktur der zu pflegenden weitestgehend erhalten. Das Gefühl des „Abhängigseins“ wird auf das Maß des erforderlichen reduziert und die Selbstbestimmung und damit das Selbstwertgefühl können
erhalten werden, z. T. sogar verbessert werden durch die Wahrnehmung eines, vor der Pflegebedürftigkeit vielleicht gar nicht mehr erlebten, Respektes vor der Person und ihrer
Lebenserfahrung.